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29.09.2009


Der Rundblick im Rückblick
Heimatbuch über einstige Broschüre erscheint
 

Region. Es war der Wunsch ehemaliger Rundblick-Leser, einen Sammelband zu haben, der von all den Beiträgen, die der Rundblick veröffentlicht hat, eine repräsentative Auswahl enthält. So setzte ich mich hin, blätterte Seite für Seite durch. Am Ende waren es über 13 000 in 22 dicken Rundblick-Sammelbänden, die in den Jahren 1954 bis 1990 entstanden waren. Was könnte wohl einen heutigen Leser interessieren? Und da kam allerhand zusammen. Ich tauchte ein in die nahe Vergangenheit, in die Geschichte meiner Rundblick-Heimat zwischen Collm und Mulde. Mit unseren Texten und Bildern setzten wir damals die Kreise Wurzen, Oschatz und Grimma in eine enge Beziehung und Tausende von Lesern und Bewohnern identifizierten sich mit den Rundblick-Kreisen. Bedauerlich, dass bei der unglückseligen Verwaltungsreform dies nicht berücksichtigt wurde. Die Bürokraten und Politiker gingen andere Wege, vorbei an den Traditionen der Heimat. Beim Blättern in den Heften tauchten Erinnerungen auf an die Dorfgeschichten, die Betriebsreportagen und Museumsrunden, an die Wanderwege übers heimatliche Land, die wir unternahmen zu Fuß, mit Rädern, in Postkutschen, auf Planwagen, in Oldtimern und sogar auf einem selbst gezimmerten Floß muldeabwärts. Worüber wir schrieben, das mussten wir vorher erst erleben. Doch dabei wollte ich es nicht belassen. Ständig fragte ich mich: Was ist aus den Betrieben geworden, wie sieht es heute in den Dörfern und Städten aus? Und so fuhr ich erneut übers vertraute Land von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, hielt Umschau, befragte die Leute. Diese Aktualität spiegelt sich in kleinen Anmerkungen wider. So ist ein Heimatbuch entstanden, das wie ein Hausbuch in keiner Familie fehlen sollte. Einfach deshalb, weil es Heimatgeschichte widerspiegelt, die die Menschen selbst erlebt haben. Und für die, die damals noch nicht lebten, dürfte es als Nachschlagewerk Auskunft geben über ihre Vergangenheit. Will der Mensch nicht wissen, wo seine Wurzeln liegen, wo er hergekommen ist? Das Buch gibt darauf einige Antworten. Die Vorstellung des Buches ist heute um 19 Uhr im Gasthaus „Zum Schwan“ Oschatz.

Manfred Müller

  


26.09.2009


Rundblick-Buch wird vorgestellt
 

Oschatz. Zu einer Buchpräsentation lädt der Geschichts- und Heimatverein Oschatz am Dienstag in das Gasthaus Zum Schwan ein. Herausgeber Manfred Müller stellt sein Buch „Das war der Rundblick“ vor. Darin enthalten sind Berichte über 50 Jahre Rundblickgeschichte sowie 500 Abbildungen. Während der vergangenen fünf Jahrzehnte haben Heimatfreunde in den Rundblickheften über die Region zwischen Collm und Mulde berichtet. Das Buch kann im Anschluss an die Präsentation gekauft werden (9,95 Euro).

 


24.09.2009


Als die Schuhe in die Mulde fielen
„Der Rundblick“ im Rückblick: Interview mit Herausgeber Manfred Müller
 

Muldental. „Das war der Rundblick“ ist der Titel des 500 Seiten dicken Buches, das ab Montag allerorts zwischen Collm und Mulde auf (möglicherweise auch bald unter) dem Ladentisch liegt. Es ist ein Sammelband mit einer repräsentativen Auswahl von Beiträgen, die in den Jahren 1954 bis 1990 in der Heimatzeitschrift „Der Rundblick“ erschienen sind. Die unterhaltsamen Geschichten vom Leben im Muldenland bis hin in den Raum Oschatz werden im Buch mit 580 Fotos und Abbildungen bereichert. Die OAZ sprach mit Manfred Müller, sozusagen „Vater des Rundblicks“ und Herausgeber dieses einzigartigen Stückes Heimatgeschichte für den Bücherschrank.

Frage: Eine Zusammenfassung der Rundblick-Hefte aus den Jahren 1954 bis 1990 – ist das nicht eine schier unlösbare Aufgabe? Da ist allerhand Papier zu bewältigen. Manfred Müller: Das kann man wohl sagen. Um eine gute Auswahl zu treffen, habe ich mir alle veröffentlichten Beiträge wieder angeschaut. Ich setzte mich hin und blätterte Heft für Heft durch. Am Ende waren es über 13 000 Seiten in 22 dicken Rundblick-Sammelheften. Das ist nicht mal so nebenbei getan. Wie lange haben Sie dafür gebraucht? Ich habe daran zwei Jahre gearbeitet, und das wirklich fast jeden Tag. Aber ich fand das überhaupt nicht belastend. Im Gegenteil, es hat mir unerhörte Freude bereitet. Bei jeder Seite und jedem Beitrag kamen Erinnerungen auf an die Dorfgeschichten, die Betriebsreportagen und Museumsrunden und an die Wanderungen durchs heimatliche Land. Die Rundblick-Mannschaft, die im Muldental jeder kannte, war ja nicht nur zu Fuß, sondern auch mit den ausgefallensten Verkehrsmitteln unterwegs... Wir schwangen uns aufs Fahrrad, fuhren mit der Postkutsche und mit dem Planwagen, bestiegen auch Oldtimer. Sogar auf einem selbst gezimmerten Floß waren wir muldeabwärts unterwegs. Worüber wir schrieben, das mussten wir vorher selbst erleben. Gab es auf diesen Touren auch mal Pannen, über die dann nicht geschrieben wurde? Auch Pannen sind menschlich, und gehören zum Leben. Weil wir über die alltäglichen Dinge berichteten und die im Bild festhielten, identifizierten sich Tausende von Lesern und Bewohnern mit den Rundblick-Kreisen. Verraten Sie uns ein paar unvorhergesehene Episoden? (Manfred Müller lacht). Ich vergesse nie den Tag, als die Wanderschuhe von Rudolf Priemer bei der Floßfahrt ins Wasser gefallen waren, wir sie nicht mehr erhaschen konnten und später eine Spaß-Anzeige aufgegeben hatten: Wer findet die Wanderschuhe in der Mulde? Oder als wir mit den beiden Planwagen in Canitz ankamen, hungrig waren und natürlich die einzige Gaststätte Ruhetag hatte. Unsere beiden Jüngsten in der Runde sind dann durchs Dorf gezogen, klingelten an den Türen und kamen bald mit 20 Eiern und einem Stück Speck zurück. Da haben wir eben einfach am Feuer auf dem Dorfplatz Eier und Speck gebraten, und die Leute kamen neugierig zu uns und wir mit ihnen schnell ins Gespräch. Vieles, worüber damals die hundert „Fanatiker der Heimat“ – wie Sie die Rundblick-Mitarbeiter nennen – schrieben, gibt es heute gar nicht mehr, von zahllosen Betrieben bis hin zum Dorfkonsum... Beim Zusammenstellen der Beiträge für das Buch habe ich mich auch gefragt, was aus den Betrieben geworden ist und wie es heute in den Dörfern und Städten aussieht. Und so fuhr ich erneut übers vertraute Land von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, hielt Umschau und befragte die Leute. Diese Aktualität spiegelt sich jetzt in kleinen Anmerkungen wider. Das war der Rundblick – dieser Titel hat etwas Endgültiges. Wird es die letzte Rundblick-Veröffentlichung sein? Was mich betrifft, denke ich schon. Es ist jetzt ein zusammenfassendes Heimatbuch entstanden, das in keiner Familie fehlen sollte. Einfach deshalb, weil es Heimatgeschichte widerspiegelt, die die Menschen selbst erlebt haben. Und für die, die damals noch nicht lebten, dürfte es als Nachschlagewerk Auskunft geben über die Vergangenheit. Ich glaube, jeder Mensch will wissen, wo seine Wurzeln liegen, wo er herkommt.

Interview: Silke Hoffmann

Seit 1954 Chefredakteur des Rundblicks: Manfred Müller aus Hohburg, nunmehr 79 Jahre,
war Lehrer und immer mit ganzem Herzen Heimat-Chronist. Foto: Gerhard Weber

Das Rundblick-Buch gibt es jetzt für
9,50 Euro.

 


22.09.2009


Rundblickzeit und Rundblickbuch

Oschatz (RS). An die Rundblickzeit wird nun das letzte Rundblickbuch „Das war der Rundblick“ erinnern, welches Ex-Rundblickchef Manfred Müller unter Schirmherrschaft des Oschatzer Geschichts- und Heimatvereines am 29. September, 19 Uhr im Gasthaus „Zum Schwan“ vorstellen wird. Auf 500 Seiten und mit ebenso vielen Abbildungen beinhaltet die 9,95 Euro teure Geschichtsfibel auch zahlreiche Beiträge des Oschatzer Landes. Dieses Foto ist beim Schirmenitzer Rundblicktreffen 1989 entstanden. Zu dem Redaktionskollegium von 30 Personen aus drei Kreisen gehörten auch die „Oschatz- Kreisler“ Wolfgang Albrecht, Siegfried Heidler, Paul Holzberger, Rudolf Lehmann, Gottfried Massanek, Fritz Thomas, Reinhard Rädler, Gabi Teumer und Reiner Scheffler.

Foto: RS

 


15.09.2009


Grüße nach Brasilien

Horst Kohl feiert heute seinen 60. Geburtstag
 

Oschatz (hr). „Horst Kohl hat in den vergangenen Jahren sehr viel für Oschatzer Geschichtsforschung und die Veröffentlichung der Ergebnisse getan“, lobt die Vorsitzendes Oschatzer Geschichts- und Heimatvereins Gabi Teumer. Das Lob ist Bilanz und Gratulation der Oschatzer zugleich. Horst Kohl feiert heute in Rio de Janeiro in Brasilien seinen 60. Geburtstag. Der Hamburger Horst Kohl hat zahlreiche Fakten und Bilder aus dem alten Oschatz ins Netz gebracht. Seine Großeltern wohnten früher in Oschatz. Als Horst Kohls Mutter drei Jahre alt war, siedelte die Familie aber in die Hansestadt Hamburg über. Die Idee zu der Web-Site kam ihm, als er den Haushalt einer Tante auflöste. Hunderte historische Postkarten fielen dem Bankangestellten in die Hände. Spaßeshalber stellte er sie 1998 ins Internet – und stieß damit auf große Resonanz. Viele Internet-Nutzer waren angetan und zeigten ihre Begeisterung im Gästebuch der Homepage. Heute lebt Horst Kohl in Brasilien und betreut von dort aus die Internetseiten.
www.oschatz-damals.de | www.oschatzer- heimatverein.

Frank Hörügel

 


02.04.2009


Bewegende Lobesworte für Heimatliebe

Laudatio für Gerhard Heinz
 

Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Damen und Herren, Werte Heimatfreunde, liebe Heimatpreisträger,

steht man vor der Aufgabe, eine Laudatio für unseren Heimatfreund Gerhard Heinz zu halten, so fallen mir auf einmal so viele Dinge ein, die erwähnt werden sollten. Doch ... wo beginnen? Natürlich am Anfang: Vor genau 25 Jahren - ich war damals wissbegierig und wie ich es heute weiß - ganz schön ahnungslos in Sachen Heimatgeschichte. Es war die Zeit der Vorbereitung der 1000 Jahr-Feier in Mügeln. Dort begegnete ich zum ersten Mal Herrn Heinz. Die Gespräche mit ihm waren für mich die Interessantesten auf dem Gebiet der Heimatgeschichte. Da stand ein Mann vor mir, der über alles, aber auch über alles Geschichtliche unserer Region Bescheid wusste. Da fielen Worte wie Landthing, Konrad und Dietzmann.
Friedrich, Dietrich und Gau Daleminze... ein wandelndes Geschichtsbuch! Obwohl schon immer geschichtsinteressiert wusste ich nun, dass ich nichts wusste. Seit dieser Zeit war Gerhard Heinz mein Heimatgeschichts-Lehrer. Später als ich den Kulturbund im Kreis Torgau-Oschatz übernahm, war Gerhard helfend an meiner Seite wenn es um geschichtliches ging. Gemeinsam waren wir dabei die 750-Jahr-Feier von Oschatz mit vorzubereiten. Durch seine Initiative wurde in dieser Zeit die Interessengemeinschaft Stadtgeschichte mitgegründet. Die damals von ihm erarbeitete, mehr als 20 Seiten umfassende Zeittafel ist noch immer Arbeitsgrundlage eines jeden „Hobbyforschers“.
Dann kam das Jahr 1989 - die Wende in unserem gesellschaftlichen Leben. Die Heimatgeschichte aber blieb ein Forschungsgegenstand aller engagierten Heimatfreunde und konnte durch die neuen technischen Möglichkeiten, oder auch den besseren Zugängen zu Archiven intensiviert werden. Gleich im Januar 1990 war Gerhard Mit-Initiator und Gründungsmitglied unseres Oschatzer Heimatvereines - später Vorsitzender und jetzt immer noch Vorstandsmitglied.
Während seiner Zeit als Mitarbeiter im Museum - und noch bis heute - wurden und werden von ihm Ereignisse und Materialien aus jeder Epoche unserer Geschichte zusammengestellt. Es gibt unzählige Arbeiten von Gerhard zu germanischen und später zur slawischen Zeit, zur Entwicklung der Stadtgeschichte, zur Zeit der industriellen Revolution, der Gründerzeit und der industriellen Entwicklung der Stadt Oschatz. Er sucht immer nach Mitteln und Wegen, unsere Geschichte bis ins kleinste Detail zu erforschen und aufzuarbeiten. Ständig erkennt er neue Zusammenhänge, die wieder neue Erkenntnisse bringen.
Ganz besonders hervorheben möchte ich seine Broschüre zum Kriegsende 1945 in unserer Reihe „Oschatzer Geschichte(n)“. Akribisch hat er jedes Detail des Frühjahres 1945 recherchiert und aufgeschrieben. Damit wurde für spätere Generationen dieser Geschichtsverlauf aufgearbeitet und dokumentiert, denn wie schnell gerät auch die neuere Geschichte in Vergessenheit. Gegenwärtug ist er, gemeinsam mit dem Heimatfreund Herbert Berndt dabei, seine wohl bisher umfangreichste Arbeit abzuschließen. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Gerhard an der Dokumentation aller Oschatzer Häuser der Innenstadt und der Vorstädte.
Jedes Haus wird, soweit Unterlagen vorhanden sind, vom Baubeginn bis in die Neuzeit dokumentiert; mit baulichen Veränderungen, gewerblichen Nutzungen, mit allen seinen Besitzern. Dazu war es notwendig, einen Stapel von alten Akten zu studieren, die bis in das Jahr 1477 zurückreichen. Diese Dokumentation umfasst mehr als 1000 (!) Seiten. Somit haben wir detailierte Aussagen über die Häuser der Oschatzer Innenstadt zur Verügung, die mehrere Jahrhunderte umfassen.
Im letzten Jahr entstanden dazu Stadtpläne, die aufgrund der recherchierten historischen Daten zusammengestellt werden konnten und Dank Herrn Berndt digital bearbeitet und ergänzt wurden. Es ist nicht nur die Geschichte der Gemäuer, es ist auch die Geschichte der Menschen, die darin wohnten - also die Geschichte der Stadt Oschatz. Somit ist ein Dokument geschaffen, welche durch Behördem gleich wie auch durch Bürger genutzt weren kann. Gerhard Heinz stellt sein fundiertes, umfangreiches Wissen gern in den Dienst anderer.
Seine Zuarbeiten für das Landratsamt, für die Stadtverwaltung Oschatz, wie auch für andere Städte und Gemeinden, für Museen und Ausstellungsgestaltungen werden gern in Anspruch genommen. Er ist immer für viele Menschen da, wenn es um heimatgeschichtliche Fragen geht. Seine Publikationen, wie auch die vielen Vorträge und Zuarbeiten zu geschichtlichen Belangen unserer sächsischen Heimat zeichnen sich durch Genauigkeit, Wissenschaftlichkeit und Fundiertheit aus.
Wir gratulieren unserem Heimatfreund Gerhard Heinz heute als Anerkennung seiner unermüdlichen Forschung zum Heimatpreis 2008 in der Kategorie Geschichte. Wir wünschen ihm weiterhin viel Freude an der gemeinsamen Forschung zur Aufbearbeitung unserer Geschichte, viel Gesundheit und möge uns sein großer Forscherdrang noch lange erhalten bleiben. Herzlichen Glückwunsch, Gerhard

Gabriele Teumer

 


31.03.2009


Gerhard Heinz mit Heimatpreis ausgezeichnet
 

Torgau/Oschatz (red). Gerhard Heinz vom Oschatzer Geschichts- und Heimatverein ist am Wochenende in Torgau mit dem Heimatpreis 2008 für die Region Torgau-Oschatz in der Kategorie Geschichte geehrt worden. Der 70 Jahre alte Riesaer arbeitete bis zum Jahr 2002 im Oschatzer Stadt- und Waagenmuseum und brachte in dieser Zeit als Vorsitzender des Oschatzer Heimatvereins die Erforschung der Heimatgeschichte voran.
Weitere Preisträger des Heimatpreises 2008 sind: Heinrich Witte (Geschichtsverein Torgau), Niels Schulz (Kategorie Natur) und Eva Meisel (posthum Kategorie Kultur). Der Heimatpreis wird seit 1992 verliehen.

Gerhard Heinz
Foto: Dirk Hunger



30.03.2009

Eine emotionale Preisvergabe

Nordsachsen (TZ). Bereits zum 17. Mal wurde am vergangenen Samstag der Heimatpreis für die Region Torgau-Oschatz verliehen. Die Preisvergabe erfolgte traditionell in den Kategorien Kultur, Natur und Geschichte. Den Heimatpreis in der Kategorie Geschichte erhielt während einer festlichen Veranstaltung im Torgauer Haus der Presse Heinrich Witte vom Geschichtsverein Torgau. „Wer Heinrich Witte kennt und vielleicht auch eine seiner Führungen zu den noch vorhandenen Festungsanlagen erlebt hat, weiß seinen fast unerschöpflichen Kenntnisreichtum zu schätzen“, würdigte Dr. Jürgen Herzog in seiner Laudatio. Dabei verwies er unter anderem auch auf Gemeinschaftsveröffentlichungen Heinrich Wittes, wie zum Beispiel „Die sächsisch-preußische Festung Torgau 1810 – 1893“ und „Leben in der Garnisonsstadt Torgau“.
Ebenfalls in der Kategorie Geschichte wurde Gerhard Heinz für seine Bemühungen um die Aufarbeitung und exakte Dokumentation der Heimatgeschichte der Region Oschatz mit dem Heimatpreis gewürdigt. „Als ich ihn das erste Mal traf, stand ein Mann vor mir, der über alles, aber auch über alles Geschichtliche unserer Region Bescheid wusste. Obwohl schon immer geschichtsinteressiert wusste ich nun, dass ich nichts wusste“, brachte Laudatorin Gabriele Teumer das umfassende Wissen von Gerhard Heinz auf den Punkt. Zu den jüngsten Heimatpreisträgern überhaupt zählt Niels Schulz. In der Kategorie Natur sprach Harald Doms vom Nabu Torgau seine Bewunderung und Anerkennung für den 47-Jährigen aus. Sei er doch nicht nur hervorragend auf dem Gebiet der Naturdokumentation, sondern auch ein aktives Mitglied, das sich unter viel zeitlichem Aufwand für den Schutz der Natur in der Umgebung einsetze.
Eine emotionale Premiere gab es bei der Verleihung des Heimatpreises in der Kategorie Kultur – erstmals wurde der Preis posthum vergeben. Sichtlich gerührt nahm Tochter Katrin Pieper den Preis für ihre Mutter Eva Meisel entgegen, die im vergangenen Jahr viel zu früh verstorben war. Gewürdigt wurde Eva Meisels Engagement in der kulturellen Szene, Laudator Dr. Frank Henjes erwähnte dabei unter anderem den Aufbau des Kulturellen Aktionsprojektes (KAP) in Torgau sowie zahlreiche freischaffende journalistische Arbeiten in der Region.
In seiner Begrüßungsrede hatte zu Beginn der Veranstaltung Landrat Michael Czupalla die Wichtigkeit des Preises hervorgehoben. Durch die jährliche Verleihung werde das ehrenamtliche Engagement verdienstvoller Mitbürger entsprechend aufgewertet und in den Mittelpunkt gerückt, betonte der Landrat. Auch Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig, sprach in seiner Festrede dem Ehrenamt im Zusammenhang mit der Preisverleihung eine enorme Bedeutung zu und versicherte zugleich, dass sich die Sparkasse als Mitstifter des Heimatpreises auch weiterhin dafür stark machen wird. Der von der Torgauer Verlagsgesellschaft (TVG) als dem Herausgeber der Torgauer Zeitung im Jahr 1992 initiierte Heimatpreis wird seither gemeinsam von Verlag, Landkreis und Sparkasse getragen.
Den mit viel Beifall bedachten kulturellen Rahmen gestalteten diesmal die Musikschülerin Sophie Bierkämper, die bei ihrem Geigenspiel von der Musikschullehrerin Claudia Hentschel am Klavier begleitet wurde und Claudio Stöber von der TVG mit einer Gedichtrezitation.
Die Torgauer Zeitung wird in dieser Woche auf einer Sonderseite die Laudationes für die Preisträger veröffentlichen.

von unserem Volontär Felix Loß






Fotos: Torgauer Zeitung
 

31.01.2009


Aus Rio über Oschatz

Horst Kohl betreibt Internetseite von Brasilien aus

Oschatz/Rio de Janeiro. Wer im Internet nach historischen Informationen über Oschatz sucht, kommt an Horst Kohl nicht vorbei. Der 59-Jährige wohnt seit kurzem in Ipanema, einem Stadtteil von Rio de Janeiro und betreut von dort aus den Internetauftritt des Oschatzer Geschichts- und Heimatvereins und die Homepage Oschatz-damals. „Ich bin stolz darauf, dass die wöchentlichen Aktualisierungen ohne Unterbrechung bis heute geliefert werden konnten. Und auch künftig werde ich Neues aus Oschatz von damals ins Internet stellen“, verspricht der gelernte Bankkaufmann. Das Interesse des geborenen Hamburgers kommt nicht von ungefähr. Meine Großeltern Ernst und Emma Lehmann sind beide in Oschatz geboren. Sie haben die Stadt aber schon Anfang des letzten Jahrhunderts verlassen. Mein Urgroßvater, der Ratsuhrmachermeister Ernst Lehmann, war übrigens Mitbegründer des ersten Oschatzer Heimatvereins und führte die Besucher durch das Museum“, erzählt Kohl. Er kannte Oschatz nur aus den Erzählungen seiner Großmutter, die bereits 1977 gestorben war. In ihrem Nachlass fand Horst Kohl viele Postkarten aus Oschatz und besuchte die Stadt 1998 das erste Mal. „Ich war seitdem unzählige Mal hier und bin ein richtiger Oschatz-Fan“, gesteht er. 2001 lernte der Hamburger eine Carioca (Einwohnerin Rio des Janeiros) kennen und lebt seit September 2008 mit ihr in Rio. „Ohne aber den Kontakt zu den Oschatzern abzubrechen“, betont der Neu-Brasilianer.

Frank Hörügel


Horst Kohl vor der Kulisse des berühmten Strandes von Ipanema, einem Stadtteil von Rio de Janeiro in Brasilien

 


30.01.2009


Ur-Oschatz auf dem Kirchberg

Entdeckung des Oschatzer Vogthauses unterstützt neue Theorie von Gert Jubisch

Oschatz. Die Stadtgeschichte muss umgeschrieben werden. Auslöser ist die Entdeckung von romanischen Bauteilen im ehemaligen Tuchmacherhaus und die kurz darauf erfolgte Identifikation des Tuchmacherhauses als alte Oschatzer Vogtei. Bei einem Vortrag des Oschatzer Heimat- und Geschichtsvereins konnte Gert Jubisch vor über 50 interessierten Zuhörern den aktuellen Stand zur Erforschung des Hauses und seine Theorie zur Oschatzer Altstadt vorstellen. Warum Oschatz von Geschichtsforschern jetzt wesentlich stärker beachtet werden muss, liegt für Gert Jubisch auf der Hand: „Vogtshäuser in Sachsen sind aus Freiberg und Chemnitz bekannt. Dort gibt es jedoch nur Vermutungen, wo sich die Gebäude befunden haben können. Wir wissen es ganz genau.“ Konkrete Vorstellungen haben Geschichtsforscher auch schon vom Alter des Gebäudes. „Den ältestes Teil des Hauses kann man in die Zeit um 1200 einordnen. Damit hätten wir hier den ältesten Profanbau (weltlichen Bau) in Mitteldeutschland. Burgen und Kirchen aus der Zeit um 1200 sind in der Region bekannt, aber Bauwerke aus dem bürgerlichen Umfeld gibt es aus dieser Zeit nicht“, ist sich Jubisch sicher. Noch sind nicht alle Untersuchungen am Haus abgeschlossen, stehen die Ergebnisse der restauratorischen, baugeschichtlichen und archäologischen Forschungen aus. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir noch einige Überraschungen erleben werden. Möglicherweise können wir sogar noch mit einer früheren Datierung des Bauwerkes rechnen. Die Entdeckung der Vogtei hat den Oschatzer Heimatfreund und städtischen Bauexperten Gert Jubisch auf eine neue Theorie zur Stadtgeschichte gebracht. Diese Theorie besagt, dass sich innerhalb der heute bekannten Stadtmauern noch ein weiterer von Mauern eingegrenzter städtischer Bezirk befand. Das Gebiet könnte sich zwischen der Altoschatzer Straße und dem Altmarkt sowie der Amtsfronfeste und der St. Aegidienkirche befunden haben. „Im Quartier am Altmarkt gibt es noch Reste einer solchen Mauer und auch am Rathaus wurden Fundamente einer starken Mauer entdeckt und dokumentiert. Innerhalb dieser Mauern waren mit der Vogtei die weltliche und mit St. Aegidien die kirchliche Macht zentralisiert“, argumentiert Gert Jubisch bei der Präsentation seiner These. Oschatzer Heimatgeschichtsforscher müssen jetzt weitere Fakten und Indizien sammeln, um die Theorie des Oschatzer Machtzentrums auch stichhaltig zu beweisen.

Hagen Rösner
 

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